Amazon FBA Kosten – Alle Gebühren & Kosten auf einen Blick
Du willst mit Amazon FBA starten, hast aber keine Ahnung, welche Kosten auf dich zukommen?
Keine Sorge, genau das klären wir hier. Ich zeige dir, welche Gebühren Amazon verlangt, wo versteckte Kosten lauern und wie du deine Einkäufe clever planst.
Als ich selbst mit FBA anfing, war ich überrascht, wie schnell sich die Kosten summieren können und habe einige übersehen. Damit dir das nicht passiert, bekommst du hier eine Übersicht über alle Amazon FBA Kosten – verständlich und mit Beispielen.
Die wichtigsten FBA Gebühren auf einen Blick
Als Erstes fallen bei der Kalkulation natürlich die direkten Kosten für dein Angebot bei Amazon ins Auge. Die sind auch nicht verhandelbar und im Zweifel werden sie eher steigen, als sinken.
Amazon führt auch gerne einfach neue Gebühren ein. Zuletzt eine Gebühr für zu geringen Lagerbestand. Bedeutet, wenn du die Kunden nicht mit genug Ware bedienen kannst, zahlst du bis zu 0,67 € mehr für den Versand durch Amazon.
Hier sind die zentralen Kostenpunkte, die du kennen solltest:
🔍 Kostenart | 📖 Beschreibung | 💰 Typische Höhe |
---|---|---|
Verkaufsgebühren | Provision an Amazon für jeden verkauften Artikel | 7–15 % des Verkaufspreises |
Lagergebühren | Monatliche Kosten für die Lagerung deiner Produkte | 20–40 €/m³ im Monat |
Versandkosten (Pick & Pack) | Verpackungs- & Versandgebühren pro Bestellung | 1–5 € pro Artikel |
Langzeitlagergebühren | Strafe für unverkaufte Ware im Lager | Ab 170 €/m³ (nach 365 Tagen) |
Retourenkosten | Wenn Kunden Produkte zurückschicken | Variabel (je nach Kategorie) |
Entsorgungs-/Remissionsgebühren | Kosten für die Vernichtung oder Rücksendung deiner Ware | 0,25–1,10 € pro Artikel |
Da kommt einiges zusammen! Und das sind nur die reinen Kosten für die Nutzung von FBA. Dazu kommen noch eher unsichtbare Kosten, die du auch in deine Kalkulationen einbeziehen musst.
Warum?
Diese Kosten können ein Produkt oder dein ganzes Business unattraktiv machen:
Versteckte Kosten
Die meisten Kosten beim Verkauf mit Amazon sind nicht direkt sichtbar.
Hast du all diese Ausgaben auf dem Schirm?
Es fängt damit an, dass deine Ware auch erstmal in ein Lagerhaus geliefert werden muss.
Dafür brauchst du Verpackungsmaterial wie Kartons, Packpapier, Polybags und Etiketten, um deine Produkte zu markieren. Das sind alles Verbrauchsmaterialien, die du bezahlst und nie wieder siehst.
Ein Versandkarton mit 60x50x40cm kostet je nach Anbieter etwa 3,00 € Netto. Du kannst den Preis auch halbieren, musst dann aber mehr als 100 Stück kaufen, wofür ich persönlich keinen Platz habe.
Packpapier: 20–30 € pro Rolle (300 m)
Polybags: 70–80 € für 1.000 Stück
Etiketten: etwa 1 Cent/ Stück
Du kannst deine Ware - wenn überhaupt nötig, auch von Amazon vorbereiten und etikettieren lassen. Das kostet aber zwischen 0,45 € und 1,00 € pro Artikel! Du sparst dir selbst die Zeit, allerdings dauert es auch länger, bis die Ware zum Kauf verfügbar ist, denn das muss dort auch jemand machen. Rechne mit ca. 5–7 Tagen mehr.
Der Versand mit dem Amazon Servicepartner DHL kostet für ein Paket bis 15 kg an ein deutsches Lager 3,84 €. Wenn du deinen eigenen Paketdienst nutzen willst oder deine Ware zusätzlich versichern möchtest, wird es teurer. Auch diese Kosten musst du für alle Produkte dieser Sendung berücksichtigen.
Apropos deutsches Lager. Wenn du deine Ware nur in Deutschland lagerst, zahlst du 0,26 € Zuschlag pro Artikel. Amazon betreibt auch Lager in Tschechien und Polen, um Kosten zu senken. Um die zu nutzen, brauchst du aber entsprechende Umsatzsteuernummern und einen Steuerberater in beiden Ländern. Das lohnt sich erst ab hohen Verkaufszahlen.
Steuerberater ist ein weiterer guter Stichpunkt. Erstmal brauchst du ein Programm, dass dir automatisch Rechnungen erstellt. Das kostet bei Amainvoice je nach Volumen min. 0,22 €. Zusätzlich dazu kommen monatliche Kosten für die Buchhaltungssoftware (ab 25 €). Wenn du die Buchhaltung komplett an einen Steuerberater übergibst, zahlst du ab etwa 300 € /monatlich plus entsprechende Jahresabschlüsse.
Bevor du überhaupt einen Account erstellen kannst, brauchst du eine Gewerbeanmeldung. Diese kostet je nach Stadt/Gemeinde 20–60 €.
Fixkosten
Auch, wenn du keinen Artikel verkaufst, hast du Kosten. Solange dein Verkäuferkonto aktiv ist, musst du zahlen. Dazu kommen Kosten für Buchhaltung, Geschäftskonto und Software. Die Tools kannst du natürlich je nach Bedarf individuell zusammenstellen.
Verkäuferaccount 39,00 €/ Monat
Geschäftskonto etwa 10,00 €
Buchhaltung min. 70,00 € (steigt bei mehr Verkäufen)
Tools wie Sellerboard, Repricer, Keepa etc je ca. 20 € /Monat
Rechne also mit mindestens etwa 200 €.
Beispielrechnung: So kalkulierst du deine Produktkosten richtig
Lass uns ein einfaches Beispiel rechnen:
Du verkaufst ein T-Shirt für 24,99 €. Wie viel bleibt am Ende übrig?
(Alle Preise netto)
💰 Kostenpunkt | 📊 Betrag |
---|---|
Verkaufspreis | 24,99 € |
Amazon Verkaufsgebühr (15 %) | -3,75 € |
Lagergebühr (pro Monat, geschätzt) | -0,50 € |
Versandkosten (Pick & Pack) | -2,00 € |
Produktions-/Einkaufskosten | -8,00 € |
Übrig bleibt: | 10,74 € Gewinn |
Nehmen wir mal an, du verkaufst von diesem T-Shirt 100 Stück im Monat und sonst nichts.
Jetzt ziehen wir noch die versteckten Kosten ab.
3,00 € Karton für Versand an das FBA Lager
3,84 € Versand (DHL)
100 Polybags á 0,08 €
Etiketten + Packpapier 1,50 €
100x Zuschlag für Lagerung in Deutschland 0,26 €
78 € Buchhaltung (100 Belege mit Amainvoice + easyBill PLUS)
= 120,34 €
Dazu kommen Fixkosten für Account, Konto und Tools in Höhe von mindestens 109,00 €.
Somit musst du insgesamt 229,34 € zahlen, die du in der Rechnung mit den eigentlichen Amazonkosten noch nicht berücksichtigt hast.
Übrig bleiben also nicht 1.074 € (100x 10,74 €), sondern: 844,66 €
Mehr als 20 % weniger!
Hier noch nicht berücksichtigt sind Retouren. Dafür zahlst du den Rückversand und eventuell beschädigte Waren, die nicht mehr verkauft werden kann. Die musst du vernichten bzw. kostenpflichtig zu dir zurückschicken lassen und überprüfen.
Wenn du 5 % also 5 Stück der Retouren nicht mehr verkaufen kannst, weil beschädigt oder verdreckt, hast du noch min. 40,00 € weniger (8,00 € Einkaufspreis) + Rückversand und Bearbeitungsgebühr.
Statt also fast 11,00 € Gewinn pro T-Shirt bleiben am Ende gerade mal knapp 8,00 € übrig. Das ist ein gewaltiger Unterschied.
FBA vs. andere Geschäftsmodelle – Was ist günstiger?
Ist Amazon FBA wirklich die beste Option, ein Onlinebusiness zu starten, oder gibt es günstigere Alternativen? Es kommt darauf an, denn Kosten gibt es überall. Aber was kriegst du dafür?
Hier ein Vergleich:
📦 Modell | ✅ Vorteile | ❌ Nachteile |
---|---|---|
Amazon FBA | Bequem, skalierbar, Prime-Versand | Hohe Gebühren, wenig Kontrolle |
Eigenversand (FBM) | Volle Kontrolle, niedrigere Kosten | Mehr Aufwand, schlechtere Conversion-Rate |
Dropshipping | Keine Lagerkosten, kein Vorab-Investment | Niedrige Margen, lange Lieferzeiten |
Print-on-Demand | Kein Lagerbestand nötig | Hohe Stückkosten, eingeschränkte Produktwahl |
Kurz gesagt: Amazon FBA lohnt sich für dich, wenn du bereit bist, in den FBA Service für Lagerung & Versand zu investieren – und deine Margen das hergeben.
Wie kannst du deine Amazon FBA Kosten senken?
Hier ein paar Tipps aus eigener Erfahrung, um unnötige Gebühren zu vermeiden:
Lagerbestand clever managen: Schicke nur so viel Ware ein, wie du auch in absehbarer Zeit verkaufst. Nutze dabei deine eigenen Verkaufszahlen oder Tools wie SellerAMP
Produktgröße & Gewicht beachten: Leichte, kleine Artikel verursachen weniger Gebühren. Das ist gerade zu Beginn hilfreich, um alles kennenzulernen.
Bestseller-Produkte nutzen: Konzentriere dich auf Produkte, die sich schnell verkaufen – das spart Lagerkosten und du hast dein Geld schneller zurück um mehr einzukaufen.
Preise & Gebühren im Blick behalten: Amazon ändert seine Kosten regelmäßig. Prüfe sie immer wieder! Beachte E-Mails mit Ankündigungen und plane entsprechend. Auch Sellerboard gibt dir regelmäßig Updates über geänderte Gebühren deiner Produkte.
Sinnvoll an ein Warenhaus versenden: Versuche, so viele Produkte wie möglich mit einer Sendung zu schicken. Wenn du noch Ware erwartest, warte eventuell noch. Nutze die größtmöglichen Kartons (bis zu 63,5 cm pro Seite)
Vermeide Produkte mit hohen Rückgaben: Retouren kosten Geld. Kleidung und Schuhe werden sehr oft zurückgegeben. Das kostet Rückversand und Gebühren. 20 % werden von deiner Verkaufsgebührenerstattung abgezogen wird (max. 5,00 €).
Nutze Tools wie einen Amazon FBA Rechner, um deine Marge im Voraus zu kalkulieren. Beachte immer auch die versteckten Kosten.
FAQ – Die häufigsten Fragen zu Amazon FBA Kosten
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Das kommt auf dein Produkt und deine Strategie an. Für erste Tests solltest du mit mindestens 2.000–5.000 € rechnen.
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Ja! Bedenke deinen Versand und die Vorbereitung der Ware an ein Amazon Lager. Dazu kommen kosten für Software, Buchhaltung und Retouren! Außerdem gibt es Langzeitlagergebühren und Strafen für zu niedrigen Lagerbestand.
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Nein. Du wirst immer variable Gebühren und Fixkosten haben, die deine Marge drücken. Das FBA Programm kostet Geld, bietet dafür aber auch eine große Arbeitserleichterung.
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Ein reiner Onlinekurs zum Selbstlernen sollte nicht mehr also 500€ kosten. Mit einem Experten als Coach oder Ansprechpartner kannst du mit 1.000-4000 € rechnen. Je nach Umfang, Dauer und Strategie
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Je nach Geschäftsmodell solltest du nicht weniger als 10 % Gewinnmarge kalkulieren! 15-20 % sind mit einem soliden Plan erreichbar und realistisch. 20 % gelten als sehr gut. Beispiel: Bei 10.000 € Umsatz bleiben dir damit 2.000 € Gewinn übrig.
Bei größerem Umsatz verzichtet man oft auf Marge, da sich der Gewinn in € trotzdem lohnt:
100.000 € mit 10 % Marge = 10.000€
50.000 € mit 20 % Marge = 10.000 €Es ist logischerweise einfacher, 10% Marge zu erreichen als 20 %.
Meine Erfahrungen mit Online Arbitrage ergeben etwa 15 % Gewinnmarge
Fazit: Lohnt sich Amazon FBA trotz der Kosten?
Amazon FBA kostet viel, aber es bietet riesiges Potenzial. Wer clever kalkuliert und die Gebühren im Griff hat, kann richtig gute Gewinne erzielen.
Mein Fazit: Wenn du mit den Kosten umgehen kannst und deine Marge stimmt, ist FBA eine geniale Möglichkeit, schnell ein Online-Business aufzubauen.